Labour day in Monterey – das Wochenende
10 09 2011Monterey war eher ein zufälliges Ziel auf unserer Suche nach dem sonnigen Kalifornien. Inzwischen wissen wir, dass es „die Wiege Kaliforniens“ ist, also praktisch ein „Muss“ für uns bei unserer Hauptstadt-Sammlung :-). Wir haben ein paar ganz entspannte Tage verbracht, mal nicht als Camper, sondern wie „normale“ Touristen im Motel. Yogi hat uns das, so hoffe ich, nicht übel genommen, aber er muss sich ja auch langsam schon mal an ein Leben ohne uns gewöhnen…
Wir hatten in der letzten Woche so viele „Warnungen“ bekommen, dass am Labor-Day-Wochenende die touristische Infrastruktur, vor allem direkt an der Küste und in den Parks, völlig zusammenbrechen würde, das wir es geglaubt haben und uns lieber ein sicheres Ziel gesucht haben, und da hat sich Monterey quasi aufgedrängt.
Mit ca. 30.000 Einwohnern ist die Stadt trotzdem noch überschaubar, und unsere erste Station war die Touriinfo: Gibt es Campgrounds und wenn ja, wieso 🙂 und wie sieht es mit Motels aus?
Der diensthabende Volunteer war total nett und hat für uns die Campgrounds in der Gegend abtelefoniert, während Klaus über ein Kurzwahlsystem ein paar Motels angerufen hat.
Schnell war klar, die einfacheren Motels kosten nicht wirklich mehr als die Campgrounds, und es gab nur einen einzigen Campground im Stadtgebiet. Den haben wir uns dann angesehen – ein „Parkplatz“ im Hinterhof eines Restaurants – nee, dann lieber Motel. Bis wir da dann wirklich angekommen sind, war es Donnerstagnachmittag, und wir haben uns einfach nur noch an den Pool in die Sonne gesetzt und nix getan.
Am Freitag haben wir dann doch nochmal Yogi bewegt und sind den vielgepriesenen „17-Miles-Drive“ gefahren, ein wirklich schönes Stück Küstenstraße, mit Seelöwen, Seevögeln, alten Bäumen und … Nebel 🙂
Abends haben wir dann noch den Hafen erkundet, wo die Pelikane und Seelöwen sich über die Fischabfälle freuen, und wo die Touris sich über die Pelikane und Seelöwen freuen …
Samstag sind wir dann per Bus in die Stadt gefahren und sind in das Aquarium gegangen. Natürlich war es ziemlich voll, aber es ging ; und was dort geboten wird, ist den Besuch (und die 30 $ Eintritt) auf jeden Fall wert. Das Gebäude ist eine alte Fischfabrik, das ist schon mal cool, da stehen noch Reste der alten Einrichtung. Dann sind wirklich tolle große Becken mit verschiedenen Populationen da, jeweils verknüpft mit Informationen zu den Tieren – bei den Seeottern, wieso die fast ausgerottet waren und wie sie jetzt leben, bei den Thunfischen über die Fangproblematik usw. Dazu gab es optisch toll gemachte Sonderausstellungen, einmal über Quallen und einmal über Seepferdchen … einfach nur ästhetisch wunderschön anzusehen.
Dann noch ein tolles Projekt zum Nachdenken, ein simuliertes Restaurant. Du bestellst z. B. was mit Thunfisch, und dann erscheint auf der Leinwand der Koch, der die erklärt, wieso er den nicht machen will, und dann erscheint der Ober und bringt dir statt dessen einen ganzen Eimer voll „Beifang“, der sonst einfach weggeworfen wird … und dann bekommst du die Rechnung, mit allen ökologischen „Nebenkosten“. Und beim gesamten Rundgang durch das Aquarium hast du immer wieder Ausblicke aufs Meer.
Und genau das Gleiche könnt ihr nochmal hier lesen :-):
http://de.wikipedia.org/wiki/Monterey_Bay_Aquarium
Das Aquarium liegt auf der Cannery Row, der Straße, auf der früher all die Fischfabriken waren und über die John Steinbeck, der im Nachbarort Salinas geboren wurde, den Roman „Straße der Ölsardinen“ geschrieben hat. Heute sind in den Fabriken Restaurants und Shops, aber irgendwie ist es trotzdem noch nett dort.
Und am Sonntag haben wir dann noch die Old Town erkundet, mit historischen Gebäuden, die für hiesige Verhältnisse schon richtig alt sind – 1770 wurde die Stadt als erste Stadt „Kaliforniens“ (damals Alta California) gegründet, 1776 wurde sie Hauptstadt, und 1879 wurde hier die Verfassung des heutigen Staates ausgearbeitet – den Raum und die Tische von damals, mit Kopien der Papiere darauf, durften wir besichtigen. Eine Karte der damals bekannten „West-Territorien“ lag da aus – verblüffend genau die Region, die wir in den letzten Monaten bereist haben. Natürlich haben wir eine Kopie mitgenommen …
Und nachdem wir den historischen Stadtrundgang brav absolviert hatten, gab es „europäische“ Kost – Nachmittags Kaffee und Baskische Crepes auf dem Pier (Fishermans Wharf) und Abends dann Gyros und Retsina auf dem Griechischen Fest auf dem Markt. Ach ja, und dann haben wir kurz vor Sonnenuntergang noch eine Japanische Hochzeit am Strand beobachten können…
Summary for our American friends:
Three days in Monterey with a wide variety of things to explore. We started with the famous 17-mile-drive, a wonderful coastal route … but again mostly hidden in the fog. Then we visited the Monterey Bay Aquarium which really impressed us. The exhibits are excellent, a very good blend of information and animals to watch. We even saw an Albatros.
Later we strolled through Cannery Row. The next day we visited the historic state park, which gives the visitor a nice insight in the beginnings of the state of California. Well, and finally we enjoyed some food at Fisherman’s Wharf, watching Pelicans and sea lions in the harbor.
PS: für alle, die fragen, wieso auf meinen Fotos so wenige Menschen zu sehen sind – hier ein „vorne“ – „hinten“ – Vergleich 🙂